Alge ist nicht gleich Alge. Im Pool trüben Algen das Badevergnügen, aber auf dem Teller sind sie ein Superfood. Alles Leben kommt bekanntlich aus dem Wasser und so auch die Algen. Sie ernähren sich von Sonnenlicht, Mineralien aus dem Meer und Kohlendioxid aus der Erdatmosphäre. Algen sind nicht nur für unser Klima unentbehrlich, sondern auch für das Plankton als Lebensgrundlage für viele Tiere des Meeres. Als Mineralstofflieferant und Lebensmittel für den Menschen werden Algen immer mehr entdeckt.
Algen als wertvolles Lebensmittel
Sehen wir von den Algen im Pool einmal ab, denen man am besten mit einer Sandfilteranlage zu Leibe rückt. Algen als wertvolles Lebensmittel sind in unseren Breiten noch relativ neu. Anders ist das für die Ureinwohner Ostasiens, Ozeaniens und Amerikas, die Algen von jeher als Lebensmittel zu schätzen wussten. Selbst in europäischen Küstenregionen sind Algen schon lange als Lebensmittel bekannt. Es gibt verschiedene Arten an Algen, die neutral, aber auch salzig und würzig schmecken können. Der essbare Seetang Kombu und die Braunalge Wakame werden in der japanischen Küche für die Zubereitung des auch bei uns beliebten Sushi verwendet. Algen haben einen geringen Fettgehalt, enthalten wenig Proteine und Kohlenhydrate, aber viele Mineralstoffe wie leicht aufnehmbares Eisen und Vitamine B 6 und B 12.
Gesundes Gemüse aus dem Meer
Einzig wer an einer Schilddrüsenüberfunktion leidet, sollte Algen mit Vorsicht genießen, denn sie können viel Jod enthalten. Das gilt jedoch nicht für Spirulina-, Chlorella und AFA-Algen, die wenig bis kein Jod enthalten. Algen sind keine Pflanzen, aber sie enthalten wie diese viel Chlorophyll, das dem Sauerstoffgehalt im Blut zuträglich ist. Algen unterstützen den Stoffwechsel und das Immunsystem und sorgen für einen ausgeglichenen Säure-Base-Haushalt. Algen haben eine antioxidative Wirkung, denn sie leiten Schwermetalle aus dem Organismus aus. Doch bei Algen gibt es auch große Qualitätsunterschiede. Sie können toxisch belastet sein. Insgesamt gibt es mehr als 30.000 Algenarten. Es werden Mikro- und Makroalgen unterschieden.
Die Makroalgen liefern das gesundes Gemüse aus dem Meer.
Algen – ein vielseitiges Lebensmittel
Mikroalgen wie die Chlorella hingegen werden als Nahrungsergänzungsmittel angeboten und sollen entgiftende Eigenschaften haben. Die extrem grüne Farbe solcher Mikroalgen geht auf den hohen Gehalt an Chlorophyll zurück. Spirulina Algen mit ihren stark grün färbenden Eigenschaften werden als Pulver angeboten und haben eine hohe Nährstoffdichte, viel pflanzliches Eiweiß und Omega-3-Fettsäuren. Spirulina-Pulver kann gut in Smoothies oder Joghurt gemischt oder aufs morgentliche Müsli gestreut werden. AFA-Algen sollen sich positiv aufs zentrale Nervensystem auswirken. Diese Algenart gibt es ausschließlich im Klamath Lake im US-Bundesstaat Oregon. Wenn der See im Winter zufriert, sinken die frostempfindlichen Algen einfach auf den Boden des Sees herab. Diese Grüne Spanalge wird ebenfalls als Nahrungsergänzungsmittel angeboten und als Uralge beworben. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte warnte bereit 2002 vor AFA-Produkten, die Giftstoffe enthalten können.
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