Steht man vor dem Süßwarenregal, wird man vom Angebot an Bonbons beinah erschlagen. Es gibt sie in jeglichen Geschmacksrichtungen, Formen und Farben, doch einen großen Knackpunkt haben all diese Leckereien, denn viele Hersteller setzen auf etliche Zusatzstoffe und Chemikalien, um ihre Bonbons haltbar zu machen. Darauf kann man verzichten, wenn man sich einfach selbst an den Herd stellt und Bonbons zubereitet. Die eigentliche Herstellung ist nicht sonderlich kompliziert und hat man erst einmal den Dreh raus, kann man viele unterschiedliche Sorten schnell und vor allem chemiefrei produzieren.
Welches Zubehör wird benötigt?
Sicherlich kann man Bonbons auch mit klassischen Haushaltsgegenständen herstellen, doch wünscht man sich eine hohe Qualität und gleichzeitig eine schöne Form der Bonbons, sollte man in erster Linie auf eine Silikonform für Pralinen oder Eiswürfel setzen. So erhält jedes Bonbon die perfekte Größe und man umgeht irgendwelche Geschmacksveränderungen, da mehr oder weniger Bonbonmasse verwendet wurde. Alternativ kann eine Silikonbackmatte zum Einsatz kommen. Hat man so etwas nicht, kann man auch auf ein Backblech mit Backpapier zurückgreifen. Zum Kochen werden hingegen eine Stielkasserolle aus Edelstahl sowie ein Holzlöffel benötigt. Um die Temperatur des Sirups zu messen, darf ein Zuckerthermometer nicht fehlen. Abschließend braucht man nur noch einen Teigschaber, am besten ebenso aus Silikon. So geht kein Tropfen der leckeren Masse verloren.
Das braucht man:
- Stielkasserolle aus Edelstahl
- Holzlöffel
- Zuckerthermometer
- Silikonform für Eiswürfel oder Pralinen
- Alternativ Silikonbackmatte oder Backblech mit Backpapier
- Teigschaber aus Silikon
Das Grundrezept für Fruchtbonbons
Ehe man direkt mit verrückten Bonbonkreationen durchstartet, sollte man mit klassischen Fruchtbonbons beginnen. Sie sind besonders einsteigerfreundlich und darüber hinaus noch lecker. Außerdem bestehen sie lediglich aus drei Zutaten, welche man in jedem Supermarkt findet. Man benötigt:
- 250 Gramm Kristallzucker
- 100 Milliliter Fruchtsaft
- 50 Gramm Traubenzucker
Wichtig: Auf keinen Fall darf man den Traubenzucker durch klassischen Zucker oder Alternativen ersetzen. Immerhin gibt er den Fruchtbonbons am Ende ihre nötige Festigkeit und ist aus diesem Grund unverzichtbar. In Hinblick auf den Saft hat man hingegen die Qual der Wahl. Besonders köstlich sind Himbeer-, Orangen- oder Multivitaminsaft. Ist man kein großer Freund von Saft, könnte auch Tee als Alternative genutzt werden. Der Tee sollte aber intensiv sein, da ansonsten der Geschmack verloren geht. Tipp: Wünscht man sich etwas „gesündere“ Bonbons, wie etwa diese hier, dann kann man den Zucker halbieren und die fehlende Hälfte mit Honig ersetzen. Anfangs empfehlen wir aber das oben genannte Rezept.
Einfach und schnell gemacht
Hat man alle Zutaten gekauft und jene am besten bereits vor der Zubereitung abgewogen, kann die Bonbon-Zubereitung beginnen. Wichtig: Die Silikonform vor der ersten Benutzung gründlich waschen und trocknen.
- Alle Zutaten werden in die Stielkasserolle gegeben und langsam bei niedriger Hitze aufgekocht. Währenddessen ständig mit dem Holzlöffel umrühren, damit sich der Zucker langsam auflösen kann. Sobald kein Zucker mehr zu sehen ist, erhöht man leicht die Temperatur. Ab diesem Zeitpunkt wird nicht mehr umgerührt. Stattdessen kontrolliert man mit dem Thermometer, ob der Sirup die richtige Temperatur erreicht hat. Diese liegt bei 153 Grad, wobei die Masse nicht heißer als 162 Grad werden darf. Von daher muss man ständig ein Auge auf das Thermometer haben und sofort reagieren, wenn die Temperatur erreicht wurde.
- In der Zwischenzeit stellt man eine Schüssel mit Eiswasser Dafür gibt man kaltes Wasser in eine Schüssel und fügt einige Eiswürfel hinzu. Sobald die Temperatur erreicht wurde, stellt man die Kasserolle inklusive Sirup ins kalte Wasserbad. Dadurch verhindert man, dass die Temperatur weiter ansteigt.
- Am besten hat man bereits vorher die Silikonmatte oder die Eiswürfelform mit etwas Pflanzenöl eingefettet. Das erleichtert später das Auslösen der Fruchtbonbons. Jetzt vorsichtig und langsam die Bonbonmasse in die Förmchen gießen. Hilfreich kann ein kleines Metallstäbchen sein, woran die Masse langsam herunterfließt. Achtung: Der Sirup ist sehr heiß und kann zu schlimmen Verbrennungen führen. Von daher langsam und vorsichtig vorgehen. Mit dem Teigschaber kann man alle Reste aus dem Topf entfernen und anschließend die Form idealerweise ins Gefrierfach stellen.
- Lässt man die Masse an der frischen Luft abkühlen, muss man aufpassen, dass kein Dreck im Sirup landet. Auch kleine Insekten finden den Sirup verlockend. Daher sollte man den Sirup am besten abdecken, aber dennoch für eine gute Belüftung sorgen.
- Je nachdem, wie dick die einzelnen Bonbons sind, kann man diese nach einigen Stunden aus der Form lösen. Sie sollten komplett erkaltet sein, da es ansonsten zu Verbrennungen kommt, wenn man diese lutscht.
Die Zubereitung von Sahnebonbons
Viele Menschen lieben Sahnebonbons, welche im Mund zergehen und einen besonders reichhaltigen Geschmack haben. Die Zubereitung ist mit klassischen Fruchtbonbons vergleichbar, doch statt Fruchtsaft und Traubenzucker benötigt man 200 Gramm Kristallzucker, 250 Milliliter Sahne, 20 Gramm Butter und auf Wunsch einen Teelöffel Vanilleextrakt. Genauso wie oben beschrieben geht man vor, allerdings gibt man nicht direkt von Anfang an die Butter hinzu. Diese kommt erst in den Sirup, wenn er bereits eine Temperatur von 120 Grad erreicht hat. Ansonsten wird die Butter bitter und schmeckt nicht mehr cremig und lecker.
Hustenbonbons für den Winter
Man kann sogar eigene Hustenbonbons zubereiten, die aus Zucker, Honig, Traubenzucker, Wasser, etwas Ingwer und Zitronensaft bestehen. Bei diesem Rezept müssen Wasser, Ingwer sowie Zitronensaft in einem Topf aufgekocht werden. Anschließend siebt man die größeren Stücke ab. Danach gibt man Zucker, Honig und Traubenzucker in den Sud und lässt ihn bei schwacher Hitze so lange kochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Genauso wie zuvor, lässt man den Sirup eine Temperatur von 153 Grad erreichen und kühlt ihn dann im Eiswasser ab. Anschließend nur noch in die Formen verteilen und erstarren lassen.
Lange aufbewahrt: Die richtige Lagerung
Falls man Lust hat, kann man direkt eine große Portion Bonbons in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen herstellen. Immerhin ist es kein kompliziertes Vorhaben und nach etwa 15 Minuten sind die Bonbons fertiggekocht. Möchte man diese nicht alle auf einmal essen oder verschenken, ist die richtige Aufbewahrung wichtig. In erster Linie sollten die Bonbons mit etwas Puderzucker bestäubt werden. Sie können auch darin gewälzt werden, denn so verhindert man, dass die Leckereien aneinanderkleben. Ansonsten sollten sie in einer luftdicht verschlossenen Dose aufbewahrt werden. Noch schöner ist ein Glas, denn so erhält man einen wunderbaren Blick auf den Inhalt. Sollen die Bonbons hingegen einzeln verpackt werden, dann sind nachhaltige Verpackungsmaterialien, wie Wachspapier, zu empfehlen.
Das Fazit
Eigene Bonbons zu machen, ist weder ein großer Akt noch sehr zeitintensiv. Jeder kann mit den richtigen Werkzeugen sofort loslegen und seiner Kreativität freien Lauf lassen. Immerhin könnte man auch kleine Fruchtstücke oder etwas Vergleichbares in die Sirupmasse geben. Am Anfang empfehlen wir aber das klassische Rezept, um sich mit der Bonbonzubereitung vertraut zu machen. Anschließend steht einem die große Welt der Bonbons offen.